Der A-Wurf/die Trächtigkeit
Unseren Weg zu unserer eigenen Zucht wurde bereits ausführlich beschrieben, deswegen gehen wir hier an dieser Stelle nicht nochmals darauf ein.
Nun erzählen wir euch von dem Beginn unserer Zucht, der Weg zu unseren ersten kleinen Diamanten.
Sehr lange dauerte unsere Suche nach einem passenden Papa für Dakotas erste Welpen, wir studierten gemeinsam und oft stundenlang Tag für Tag, teils bis in die Nacht hinein Ahnentafeln, Zuchtverbände, Homepages von für uns in Frage kommenden Rüden.
Oft erging es uns so dabei, dass wir uns schon fast am Ziel sahen, den „Richtigen“ gefunden zu haben und stellten dann enttäuscht fest…..einer der Ahnen hatte einen HD oder ED- Befund .Also wieder und wieder von vorn. Was nutzt einem ein „optisch schöner Hund“ der kein gesundes und langes Leben als treuer Begleiter verspricht? Wo wir nichts ersehen konnten, riefen wir oder schrieben wir an und erhielten auch dort leider kein positives Feedback auf unsere Suche…..manche belächelten uns sogar, denn es gäbe keinen Rüden weit und breit, der unseren Kriterien entsprach.
Dakota kam am 2. Mai in die erwartete Hitze, am 3. Mai bestand sie mit Bravour die Zuchttauglichkeitsprüfung mit der Formwertnote V1! Am 5. Mai wurde sie tierärztlich vorgestellt und auf MDR getestet (Ergebnis MDR +/+ Genotyp! Befund = hier klicken)
Wieder einmal glaubten wir uns dann plötzlich am Ziel unserer Wünsche zu sein, hatten Kontakt zu einer weiteren Züchterin aufgenommen, glichen mit ihr zusammen telefonisch die Ahnentafel ab, auch um eine etwaige Verwandtschaft der Hunde auszuschließen, erfragten die Gesundheitsergebnisse des Rüden und laut aller Angaben war dieser Rüde also unser Rüde! Die Freude war groß und voller Elan machten wir einen Besichtigungstermin aus, um uns diesen besonderen Rüden einmal vorher anzuschauen (9. Mai 2015)
Die Begrüßung des weißen Rudels vor Ort ließ zumindest auf eine gute Haltung rückschließen, die Hunde waren in einem gepflegtem Zustand und gut sozialisiert, der Rüde entsprach seinen Bildern leider nicht ganz, aber der Schock für uns kam, als die Papiere auf dem Tisch lagen…….nicht wie am Telefon gesagt alles sei Bestens, sondern ein unmittelbarer Vorfahre hatte einen auffälligen HD-Befund. Wir waren so enttäuscht, dass uns auch die Trostversuche der Züchterin „habe ich leider übersehen“ nicht länger dort halten konnten. Verbucht haben wir das ganze unter „Lehrreiche Fahrt“ und fingen erneut an unsere Suche fortzusetzen. Zwischenzeitlich kam unsere Dakota in die von uns eigentlich herbei gesehnte Hitze….aber auch wenn die Zeit uns drängen wollte, so hätten wir lieber diese Hitze verstreichen lassen, als irgendwen als Deckrüden von dem vielfältigen Angebot zu nutzen, der nicht unseren Gesundheitserwartungen entsprach.
Durch einen Zufall stießen wir dann auf die HP von Alma Groot (zur HP = hier klicken) in Holland…..gut, ein weiter Weg bis dorthin, aber wenn wir dort finden, was wir suchen ist es uns das absolut wert.
Aufgrund ihres holländischen Akzents wurde unser erstes gemeinsam geführte Telefonat recht amüsant, Alma hatte genauso viel zu lachen dabei wie wir. Sie züchtet seit Jahren mit Bedacht und gab uns sehr viele nützliche Ratschläge und teilte uns ihre Erfahrungen mit. Auch unsere Angabe, dass Dakota bereits in der Hitze sei beunruhigte Alma in keinster Weise, sie lachte und sagte „gut, dann schaut nach ihrem Progesteron- Wert und dann hopp, hopp sehen wir uns ganz schnell.“
Die Höhe der Decktaxe, anders als in Deutschland, nahm uns einen kurzen Moment wirklich den Atem. Aber nach kurzer Absprache zwischen uns, entschieden wir uns aufgrund der gesundheitlichen Befunde für diesen Rüden, wenn auch zu einem deutlich höheren Preis, als wir bisher einkalkuliert hatten.
Gesagt, getan fuhr ich dann am nächsten Tag (11.05.2015) in unsere mit betreuende Tierklinik UNI Vet. Gießen und stellte Dakota zur Fruchtbarkeitsuntersuchung vor. Sie wurde erneut gründlich untersucht, Abstriche wurden angefertigt und ihr wurde Blut abgenommen. Unser Mäuschen war ganz artig bei allem und sie wurde dort auch aufgrund ihres Wesens und ihrer Ausstrahlung sehr gelobt. Die Untersuchungsergebnisse neben den Abstrichen waren alle in Ordnung. In anderen Kliniken oder auch bei Tierärzten dauert die Bestimmung des Progesteron-Wertes 2-3 Tage, hier erfährt man das Ergebnis bereits am Nachmittag.
Zuhause warteten wir dann sehnsüchtig auf den Anruf der Tierklinik, unser Gefühl und das Verhalten unserer Hündin sagten uns aber bereits „die richtige Zeit ist nah“. Wie nah hätten wir nicht vermutet….der Wert war 7! Also schnell Alma angerufen und ihr den Wert mitgeteilt, sie lachte und sagte dann nur „also dann bis morgen! Ich freue mich auf euch!“.
In Höchstgeschwindigkeit begannen wir unsere Abreise vorzubereiten, Dakota legte sich gelangweilt das eine oder andere Mal in den Weg und ließ uns nicht aus den Augen, unseren Rüden brachten wir in den wohlverdienten Urlaub, für unsere großen Kids wurde zwischendurch noch schnell eingekauft und für unsere Jüngste, die uns natürlich mit nach Holland begleiten sollte die Tasche gepackt…..was wir in der Aufregung dann natürlich vergaßen, war ein Zimmer zu buchen. Wir wollten für uns alle keine unnötige Hetze und hatten geplant zumindest eine Nacht dort zu bleiben, um am nächsten Tag wieder entspannt nach dem Nachdecken zurück zu fahren.
12.Mai 2015 in Holland angekommen (Dank an unser Navi an dieser Stelle!) wurden wir von Alma Groot bereits freudig erwartet, die Begrüßung war wirklich herzlich und auch Daydreamer , von Alma liebevoll „Diesel“ genannt, unser auserwählter Rüde war vor Freude kaum zu bändigen!
Zum ersten Beschnuppern und spielen ließen wir dann Dakota zusammen mit Daydreamer in einen großen Auslauf, es wurde geschnuppert und gewedelt und irgendwie waren sich die Hunde derart schnell sympathisch, dass der Deckakt bereits nach 5 Minuten begann. Es passte einfach zwischen den beiden!
Unsere Sorge um unsere Hündin und die damit verbundene Anspannung fiel dann schnell von uns ab und wir unterhielten uns noch sehr lange bei leckerem Kuchen und gutem Kaffee mit Alma über ihre Zucht, ihre Hunde, ihren Verein und ihre Erfahrungen. Alma hatte für unsere kleine Tochter (sie war damals fast 1 Jahr alt) sogar an Tomaten gedacht. Beiläufig fragte uns Alma dann, wo wir denn übernachten wollten und meinte auch ein Zimmer zu finden sei nicht schwer, ein Zimmer mit Hund dagegen zu finden ziemlich schwer. Spontan setzte sie sich an ihren Rechner und begann Pensionen und Hotels telefonisch aufgrund unser Sprachproblematik abzuklappern 🙂 .
Sie wurde fündig und wir besprachen, uns am folgenden Tag (13. Mai 2015) gegen 16 Uhr zum Nachdecken wieder bei ihr zu treffen. Das Hotel erlaubte „nur bedingt Hunde“, hieße man müsse sie möglichst quasi durch den Hinterhof einschleusen und dafür sollten wir ein stolzes Sümmchen bezahlen, gelegen war es fast auf der Autobahn, ähnlich einer kleinen Insel umfahren vom fließendem Autobahnverkehr….sehr idyllisch für uns. Wir lehnten dankbar ab und fuhren auf eigene Faust Richtung Meer. Dort fanden wir inmitten der Dünen ein wunderschönes Hotel, Hunde waren erlaubt und man durfte auch den Strand mit ihnen besuchen zu gewissen Uhrzeiten. Wir bezogen unser Zimmer und machten uns dann auf an den Strand, Dakota und unsere Kleine sollten doch wenigstens die frische Meeresbriese um ihre Näschen bekommen. Es war sehr windig, trotzdem hatten wir eine Menge Spaß. Abends fanden wir noch ein gemütliches Restaurant in dem wir uns alle stärken konnten.
Am nächsten Tag wanderten wir nach dem ausgiebigen Frühstück noch durch ein kleines Städtchen, Dakota hatte sichtlich Freude an den ihr völlig unbekannten Gerüchen. Nachmittags fuhren wir dann wieder zu Alma. Die Begrüßung war wieder sehr herzlich und fast freundschaftlich, der Deckakt verlief wieder problemlos bei den Hunden, wobei Dakota sich am Vortag deutlich interessierter zeigte.
Auf der Heimfahrt schlief unser Hund schneller ein als unsere Tochter und auch die Rückfahrt verlief mit einigen Gassigeh-Runden schnell und problemlos.
Wieder in Deutschland angekommen machten wir in unserer Tierklinik einen Termin zur Herpes-Impfung aus, wir hatten uns lange mit diesem Thema auseinandergesetzt und wollten nun auch einfach auf Nummer Sicher gehen. Dakota wurde am 15.Mai erstmalig dagegen geimpft und auch nochmals angeschaut. Alles Bestens! Am 17.Mai hörten ihre Blutungen auf, die Hitze schien vorüber. Unseren Rüden hatten wir inzwischen aus seinem Urlaub abgeholt, aber um wirklich sicher zu gehen, dass Dakotas Hitze abgeschlossen war, ließen wir unsere beiden erst wieder ab dem 20.Mai zusammen laufen.
Wir beobachteten unsere Dakota mit Argusaugen und stellten uns immer die Frage „hat es geklappt?“ Sie schien noch anhänglicher zu sein als sonst (wenn man das bei diesem Hund wirklich noch steigern kann)und zeigte immer mehr Interesse an unserem Nachwuchs. So wurde unsere kleine Tochter bei ihren ersten Gehversuchen jetzt durch Dakota liebevoll gehütet, wo man ging oder stand, wich sie einem nicht mehr von der Seite. Abends kuschelte sie sich an Herrchen- oder Frauchenfüsse. Ab dem 4.Juni ging sie nur noch mit „Unlust“an ihr Futter, so auch in den Folgetagen….kleine Dinge, aber für uns ein Hinweis, dass es geklappt hat und unserer Mäuschen bald Mama wird. Am 10.Juni dann endlich nach langersehnter Wartezeit der Termin für den Ultraschall, es war Tag 29 nach dem ersten Decksprung. Wir waren super nervös und Dakota schien uns aufmunternd anzuschauen mit einem Blick „jetzt könnt ihr auch sehen, dass ich Mama werde“, sie war tiefenentspannt! Nach kurzer Wartezeit in der Tierklinik dann die Erleichterung „sie ist trächtig, ich sehe mindestens drei Welpen!“ so die Tierärztin. Wollten wir genaueres zu der Anzahl der Welpen wissen, so hätte man Dakota röntgen müssen (möglich ab dem 53. Tag der Trächtigkeit). Für uns war die Belastung für unserer Hündin durch die Strahlung und dem dann baldigen Geburtstermin zu hoch und wir beschlossen das Röntgen abzulehnen, bzw. nur dann zu machen, wenn es unabdingbar notwendig werden würde.
Am 29.Juni erhielt Dakota dann ihre abschließende 2. Impfung gegen Herpes, die Welpen sollten jetzt geschützt sein. Dakota ging noch immer gerne an unserer Seite mit ihrem Weggefährten Chacoty spazieren, auch toben mit ihm fand sie noch immer klasse. Ab und an mussten wir sie dann, auch der Temperaturen wegen ein wenig bremsen. Ihr Fressverlangen war gelegentlich gleichzusetzen mit dem Appetit unseres Staubsaugers.
Ab dem 10.Juli wurde sie dann etwas ruhiger, sie zog sich von alleine an Schattenplätze zurück, lag überaus gerne im Keller, wo es recht kühl ist. Sie schlief auch häufiger als sonst. Für die Geburt der Welpen war bereits alles vorbereitet, die Wurfkiste wurde von ihr bereits als Schlaf und Ruheplatz benutzt, alle Telefonnummern für einen etwaigen Notfall lagen bereit.
11.Juli 2015 es war unglaublich heiß an diesem Tag und gegen Abend kündigten sich erste Gewitter an. Dakota hatte die meiste Zeit wieder im Kellereingang gedöst, kam aber dann auf uns zu und wollte ins Haus. Sie hatte leichten Ausfluss, jedoch klarer Konsistenz….die Geburt begann.
Dakota legte sich nicht direkt in ihre Wurfkiste sondern begann den Nestbau, sie scharrte ihre heißgeliebten Kuscheldecken von einer Seite auf die andere, räumte sie dann eine Weile hin und her, fast so als suche sie eine möglichst bequeme Position. Angebotenes Wasser nahm sie gerne, ihr hecheln war hektischer, sie war aber sonst recht ruhig.
Kurz nach 21 Uhr begann der Pressdrang und um 21.34 Uhr kam unsere erster Welpe mit einem Geburtsgewicht von 457 gr., ein kleiner Rüde (Aragon) er bekam das blaue Halsband zur Kennzeichnung. Dakota machte alles vorbildlich, meine Frau hielt ihr den Welpen vor die Nase und sie knabberte die Nabelschnur durch, säuberte den kleinen Kerl intensiv bis er leise wie ein Kätzchen jammerte und konzentrierte sich auf den nächsten Welpen, der kurz danach um 21.46 Uhr (Antares Ace mit hellblauem Halsband)geboren wurde. In den Pausen zwischen der Geburt der Welpen boten wir unserer Hündin immer wieder Wasser an, auch Quark nahm sie gerne als kleine Stärkung. Um 22.13 Uhr mit 417 gr. wurde die erste Hündin (Abigail mit rotem Halsband)geboren, um 22.20 Uhr bereits die nächste Hündin mit 382 gr. (Anouk mit braunem Halsband) , Schwester Ashana (grünes Halsband)kam um 22.58 Uhr mit 382 gr. Danach hatte Dakota wieder eine kleine Pause, die bereits geborenen Welpen kuschelten schon ausgiebig mit ihrer Mama und genossen die ersten Schlückchen Milch. Um 0.29Uhr ging es dann weiter mit unserer kleinen Akeelah Angel mit 429 gr und einem orangenem Halsband. Ashanti (1lilanes Halsband) kam um 0.45 Uhr mit den Füßchen zuerst und ohne Fruchtblase, aber auch wie alle anderen sofort fidel. Astara (rosanes Halsband) kam dann noch um 1.10 Uhr hinterher gepurzelt und zu guter Letzt noch ein kleiner Bub um 1.45 Uhr ( Amun schwarzes Halsband)Dakota ging es prächtig, voller Hingabe schleckte sie ihre Babys ab und genoss vom ersten Moment an ihre Mutterrolle (Bilder von der Geburt-hier klicken).
Für uns war die Geburt unserer kleinen A-Diamanten ein sehr schönes und unvergessenes Erlebnis. Wir sind sehr stolz auf unsere Hündin, sie hat die Geburt ihrer Babys mit Bravour und absolut problemlos gemeistert!